Theater gegen Cyber-Mobbing
Foto: Steffi Krolik
Die Erfahrungen aus dem Projekt Connection in Action (CIA) haben gezeigt, dass es noch großen Bedarf an Aufklärung zum Thema Cyber-Mobbing bei Kindern und Jugendlichen gibt. Aus diesem Grund hat Alice Nierentz von ISI e.V. gemeinsam mit der freiberuflichen Theaterschauspielerin Elisabeth Sterzer Workshops am Abtei-Gymnasium in Duisburg-Hamborn organisiert. Das gemeinsame Projekt für drei achte Klassen wurde durch private Spenden finanziert und an allen Tagen von zwei Schulsozialbegleitern unterstützt, die das Thema Cyber-Mobbing auch im Anschluss an die Projekttage weiter vertiefen werden.
„Meine Schwester wurde gemobbt. Jetzt kann ich sagen, dass wir alle etwas gegen Cyber-Mobbing tun können." Dieses ernste Fazit ist nur eines von vielen, das Alice Nierentz und Elisabeth Sterzer im Anschluss an die Workshops eingeholt haben. „Grundsätzlich gab es ein sehr gutes Feedback von Lehrenden sowie Schülerinnen und Schülern. Sie alle waren sich darüber einig, dass es um ein wichtiges Thema geht, mit dem man in Zukunft sensibler umgehen muss - und bei dem gegenseitige Unterstützung enorm wichtig ist", resümiert die ISI-Projektleiterin.
Dem Thema genähert hatten sich die Jugendlichen sowohl schauspielerisch wie kreativ: jeweils durch Übernahme einer Rolle auf der Bühne und durch den Bau einer entsprechenden Requisite. Die Rahmenhandlung: Eine fiktive Figur klickt sich durch Social Media-Kanäle und die dortigen Kommentare. Das Ergebnis: beispielsweise die Stücke „Straßen-Kaleidoskop“ und „Familienfrust 2.0“. Ersteres greift Straßeninterviews zum Thema Cyber-Mobbing auf, letzteres setzt sich damit auseinander, wie unterschiedlich Familien mit dem Thema umgehen.
„Hier haben die Jugendlichen sehr viel Fantasie bewiesen. Sie haben zum Beispiel einen Bettler ersonnen, der mal von seiner Kunst leben konnte; einen Rapper, der großzügig Trinkgeld gibt und seine teuren Sneaker verschenkt; einen meckernden Opa mit seiner Enkelin im Café; eine besorgte Mutter; eine Azubine in der Mittagspause; Mobber und Gemobbte, die sich letztendlich wieder vertragen, weil sie sich aussprechen.“
Ähnlich kreativ erwiesen sich die Gruppen auch beim Bau der Requisiten - große Smartphones beispielsweise, Hate- oder Love-Kommentare, virtuelle Hintergründe für Zoom-Konferenz, Mikrofone oder Kameras. „Es wurde skizziert, gemalt und geschmiert, geschnibbelt und geklebt. Man konnte wirklich gut erkennen, wer sich mit Gestalten auch in seiner Freizeit beschäftigt. Manchen fiel es schwer, sich zu konzentrieren, manche waren ganz vertieft. Aber am Ende haben alle gemeinsam etwas geschaffen.“
So viel Einsatz erntete denn auch tosenden Applaus, als die beiden Stücke der jeweils anderen Gruppe vorgeführt wurden. Und in der gemeinsamen Feedback-Runde wurde das, was kreativ erarbeitet wurde, dann noch einmal diskutiert. Ein weiteres zentrales Fazit der Workshops: „Ich habe mir vorher noch nie darüber Gedanken gemacht – jetzt weiß ich, wie schlimm das für Betroffene sein kann!“
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