„Würdevolles Miteinander“:
Hohe Wirksamkeit

im Pflegealltag

Foto: AdobeStock

Seit 2018 läuft das Projekt „Würdevolles Miteinander“ zur Prävention von Gewalt in der Pflege, das ISI e.V. gemeinsam mit der AOK und dem Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung (BFG) initiiert hat. Inhalte der eintägigen Leitungskräfte- und zweitägigen Pflegekräfteseminare sind die Förderung individueller Kompetenzen im Umgang mit herausforderndem Verhalten, Impulse für die Leitungsebene und praktische Hinweise zum wertschätzenden Miteinander im Team. Ein Jahr lang wurde das Vorhaben vom Institut für Medizinische Informatik (IMIBE) am Universitätsklinikum Essen evaluiert. Jetzt liegt der Abschlussbericht vor: Die qualitative Studie attestiert dem Projekt hohe Wirksamkeit im Pflegealltag und wichtigen Mehrwert für die Teilnehmenden.

Grundsätzliches Ziel der Studie war die Bewertung der Wirksamkeit des Moduls „Würdevolles Miteinander“ zur Gewaltprävention in der stationären Pflege. Darüber hinaus sollten vertiefende Erkenntnisse zur Wirksamkeit im Sinne der Umsetzung, des Transfers und der Qualitätsverbesserung unter Anwendung qualitativer Methoden gewonnen werden. Auf diese Weise sollte ein Teil der Pflegepraxis wissenschaftlich beleuchtet und zugleich sowohl die Arbeitsbedingungen als auch die Qualität der pflegerischen Versorgung verbessert werden. Im Rahmen der Studie wurden Interviews mit Leitungskräften und mit Mitarbeitenden in Pflegeeinrichtungen sowie mit einer Fokusgruppe aus Mitarbeitenden in Pflegeeinrichtungen im Rheinland und im Raum Hamburg (Gruppengespräch) durchgeführt.


Dabei wurde festgestellt: Der Grund für die Teilnahme am Seminar zeigte sich in allen geführten Interviews eindeutig in der alltäglichen Präsenz des Themas Gewaltprävention im Pflegealltag. Zugleich war aber auch die „Bedeutsamkeit eines würde- und respektvollen Umgangs aller in der Einrichtung befindlichen Personen“ ein wichtiger Grund für die Teilnahme.

Das Fazit der Befragten war dabei durchweg positiv: Durch das Seminar hat sich einerseits die eigene Wahrnehmung verändert, andererseits sei es, so der Bericht, zu einer „Sensibilisierung für das Erkennen von und den Umgang mit herausfordernden Verhalten und Situationen“ gekommen. Mehr noch: Insbesondere auf Leitungsebene wird die Änderung des Blickwinkels und das Verständnis für Bewohner/innen und Mitarbeitende inklusive der Untersuchung des Ursprungs von herausforderndem Verhalten für die eigene Arbeit als hilfreich angesehen. Schlussendlich berichten alle Teilnehmenden davon, dass das Seminar sie in der „Reflexion der eigenen Haltung und Arbeitsweise sehr hilfreich unterstützt“ – und damit auch Einfluss hat auf die eigene Arbeitszufriedenheit und einen veränderten Zugang zu den Bewohner/innen und im Team. Vorteile, die überzeugen. Eine klare Mehrzahl der Leitungskräfte möchte zukünftig weitere Mitarbeitende schulen lassen.


Weitere Informationen zum Projekt

Der Abschlussbericht als PDF-Datei

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